Referenzen im Anschreiben nennen? Achtung, dies gilt es zu beachten.
Das gilt sicher nicht, wenn Sie sich gerade als Übersetzer professionell bewerben wollen. In allen anderen Fällen jedoch sind gute Referenzen im Anschreiben ein hervorragender Türöffner. Vertrauen Sie nicht auch auf Erfahrungswerte, zum Beispiel dann, wenn Sie ein Restaurant für ein wichtiges Treffen auswählen wollen? Auch ein Personaler ist dankbar, wenn er seine Entscheidung auf die Meinung weiterer Personen stützen kann. Daher gehören Referenzen im Bewerbungsschreiben im angelsächsischen Raum schon längst zum Standard. Und auch Sie können damit Ihre Chancen im Rennen um die Traumstelle enorm verbessern – wenn Sie einige Dinge beachten.
Eine Fürsprache ist mehr wert als zwei Fremdsprachen.Ruth Herrmann
Warum ist eine Referenz im Anschreiben so hilfreich?
Ein Referenzgeber bürgt mit seinem Namen für Sie, ohne dazu in irgendeiner Weise verpflichtet zu sein. Ein ausgesprochen wertvoller Vertrauensbeweis, den Sie sich verdient haben müssen.
Reichen Arbeitszeugnisse nicht aus?
Arbeitszeugnisse müssen vom Vorgesetzten ausgestellt werden und sind darüber hinaus an gesetzliche Vorgaben gebunden. Für Referenzen gilt dies nicht. Daher sind Arbeitszeugnisse zwar ausreichend, mit einer professionellen Referenz verschaffen Sie sich jedoch einen deutlichen Vorsprung gegenüber Ihren Mitbewerbern.
Was ist der Unterschied zwischen Referenz und Empfehlung?
In der Regel ist eine Empfehlung an eine bestimmte Person gerichtet: Dem Personalchef eines bestimmten Unternehmens wird der Bewerber direkt empfohlen. Eine Referenz ist hingegen allgemein gehalten und kann für die Bewerbung bei mehreren potentiellen Arbeitgebern genutzt werden.
Formale Anforderungen an ein Referenzschreiben
Da es sich um ein freiwilliges Schreiben handelt, gelten keine normativen Regelungen für die Referenz. Folgende Angaben sind jedoch erwünscht:
- Datum, Betreff
- Angaben zum Referenzgeber: Name, Organisation / Unternehmen / Universität / Institution, Anschrift, Telefonnummer für eventuelle Rückfragen, kurze Selbstvorstellung des Referenzgebers und zur Relation, in der dieser zum Bewerber steht oder stand
Grund der Ausstellung der Referenz (Stellenwechsel, Ausscheiden aus dem Unternehmen, Beendigung des Praktikums, des Studiums, erfolgreich ausgeführter Kundenauftrag, etc.)
- Angaben zum Zeitraum und zur Art der Zusammenarbeit
- Erreichte Erfolge
- Qualifikationen
- Subjektive Empfehlung durch den Referenzgeber in der Ich-Form: Welche Persönlichkeitsmerkmale, Softskills, besonders herausragende Qualitäten, lassen den Bewerber herausragen? Warum hält der Referenzgeber den Stellensuchenden für die Position für geeignet? Oder: Was hat den Kunden besonders zufrieden gemacht?
- Datum, Ort, eigenhändige Unterschrift des Referenzgebers
Das Referenzschreiben hat vorzugsweise den Umfang einer DIN A4 Seite.
Wie wird am besten nach einer Referenz gefragt?
Nicht immer ist es sinnvoll, den direkten Vorgesetzten um eine Referenz zu bitten. Insbesondere, wenn die Bewerbung aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus erfolgen soll. Geeignet als Referenzgeber sind jedoch alle Personen aus dem beruflichen Umfeld, die in irgendeiner Form Auskunft zu Fragen geben können, die mit der angestrebten Stelle im Zusammenhang stehen:
- ehemalige Vorgesetzte aus anderen Unternehmen
- ehemalige oder gegenwärtige Kunden
- ehemalige Kollegen
- Lehrer, Professoren, Mentoren
Fragen Sie vorzugsweise dann nach einer Referenz, wenn Sie gerade eine Leistung erbracht haben, die den Referenzgeber zufrieden gestellt hat. Nennen Sie den Grund, weshalb diese Referenz für Sie in diesem Moment so wichtig ist. Geben Sie dem Referenzgeber Zeit, sich auf Ihre Bitte einzustellen und vereinbaren Sie, wenn möglich, ein persönliches Gespräch.
Wichtig: Die Referenz ist ein eigenes Dokument in der Bewerbungsmappe, kein Teil des Anschreibens! In das Bewerbungsschreiben gehört lediglich ein kurzer Verweis.